Vorschlag eines Konzeptes zur übergreifenden Koordination produktiver Wissensarbeit

Eine effektive Nutzung von Wissen in Arbeitsprozessen muss komplexe soziale und technische Bedingungen berücksichtigen. Um die Effektivität angesichts des hohen wirtschaftlichen Stellenwertes der Wissensarbeit für Unternehmen sicherzustellen, erscheint ihre Koordination essentiell. Vor diesem Hintergrund beschreibt dieser Artikel ein integratives Konzept zur Analyse von Wissensarbeit, das auf einem Diskurs, der Segmentierung der Analysen in Nutzungsperspektiven, und der Leitung und Dokumentation des Diskurses mit Bewertungsketten aufbaut. 1 Herausforderungen der Koordination von Wissensarbeit Der Wert von Waren und Dienstleistungen hängt immer weniger von konkreten materiellen Aktivitäten und der Kombination von Einzelelementen ab, sondern wird immer mehr von der intelligenten Gestaltung der Produkte und innovativen Prozessen bestimmt. Um diese zu entwickeln und auszuführen ist der Einsatz des Wissens der Mitarbeiter ein entscheidender Faktor (u.a. [PRR03], [Lehn08]). Die diversen Ausprägungen der Wissensarbeit und die mit ihnen einhergehenden Abhängigkeiten variieren stark, u.a. bezüglich zeitlicher Einflüsse, notwendiger Kommunikation und Motivation zum Austausch von Wissen [Scha09]. Steuerungskonzepte für Wissensarbeit müssen daher sehr unterschiedliche Sachverhalte berücksichtigen. Wichtig ist auch, nicht die allgemeinen Vorteile des Einsatzes von Wissen in den Mittelpunkt zu stellen, wie es in der Literatur meist üblich ist (z.B. [PRR03]). Vielmehr müssen die Arbeitsprozesse mit ihren spezifischen Zielen im Einzelfall im Zentrum stehen. Dies bezieht sich auch auf die jeweiligen essentiellen Einflussfaktoren für das Bereitstellen und die Nutzung des Wissens. Sie variieren stark je nach Situation und Anforderungen des Unternehmens, des Geschäftsfeldes, seiner Kultur, und der Arbeitsdomäne. Im vorgestellten Konzept wird außerdem großer Wert auf die Motivation und Zusammenarbeit bei der Analyse gelegt, um das Verständnis der Beteiligten zu den Effekten und Interdependenzen bei Wissensarbeit zu verbessern.